Sardinien, du wilde Schönheit.

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Nachdem wir nach einer langen Autofahrt nach Livorno morgens um 6 Uhr zum Hafen aufgebrochen sind, fuhren wir für italienische Verhältnisse wohl fast pünktlich mit ca. 30 Minuten Verspätung vom Hafen in Richtung Sardinien los. Die Auffahrt auf die Fähre verlief, ebenso wie unsere Fahrt am Grenzübergang, sehr unproblematisch. Ebenso waren wir positiv überrascht über die wenigen Passagiere an Bord, von denen wohl mehr als die Hälfte italienisch waren. Nach ungefähr 7 Stunden Fahrt kamen wir ziemlich verfrüht am Hafen von Golfo Aranci an. Schnell konnten wir zu unserem Stellplatz in der Nähe von Olbia rüberfahren, den uns ein anderer Defender-Fahrer ans Herz legte. Und kaum zu glauben, hatten wir direkt an unserem ersten Abend unseren eigenen Privatstrand. Ungestört konnten wir dort die Nacht verbringen und ein ausgiebiges Frühstück am Strand genießen - dieses könnt ihr auf unserer Startseite sehen. Überhaupt ist es uns bislang gelungen, stets frisch und gesund zu kochen. Auch das Kochen selbst funktioniert - dank unserer perfekt ausgestatteten Außenküche — besonders gut. Natürlich sind wir hiermit stark abhängig von den Wetterverhältnissen unseres Reiselandes, jedoch haben wir bislang ausschließlich von positiven Erlebnissen zu berichten und sind ebenso optimistisch, auch die nächsten Länder kulinarisch keine Abstriche machen zu müssen.

Nach einem spontanen Zwischenhalt auf einem Campingplatz an der Ostküste Sardiniens, den wir für frische Duschen und unseren ersten Waschgang nutzten, fuhren wir weiter in Richtung des Supramonte Gebirges, dem zweithöchsten Gebirge Sardiniens. Hier konnten wir die Kraft und Bodenfreiheit unseres Defenders besonders gut testen. Die Straßen dort sind von Nicht-4x4-Fahrzeugen so gut wie nicht zu bewältigen, auch wenn wir immer wieder überrascht über die optimistische Fahrweise der Italiener sind. Der Fiat Panda ist hier so etwas wie der kleine Bruder großer Geländewagen. Der raue Boden und die großen, spitzen Steine erfordern großes Finger- bzw. Fußspitzengefühl, um die Höhen des Gebirges zu erreichen. Doch immer wieder lohnen sich die kurzen aber zeitaufwändigen Strecken, die uns meist zu verlassenen, ruhigen und von Natur umgebenen Plätzen führen. Teilweise erreichten wir so entlegene Orte in den Bergen, dass uns nachts Schweine, Eulen und Luchse aufsuchten. Blöd, wenn man dann nachts nochmal die „Toilette“ aufsuchen muss. Wir wachsen mit unseren Aufgaben und die ein oder andere Angst in der Dunkelheit der Nacht gilt es mit interessanten und lustigen Podcasts zu stillen - bisher sehr erfolgreich.

Mehrere Tage hielten wir uns in und um das Supramonte-Gebirge auf und konnten so die Wildnis Sardiniens erkunden. Die Insel ist einerseits voll von traumhaften Stränden mit glasklarem Wasser, andererseits gibt es viele Offroad-Pisten, die eher dem Outback Australiens statt einer Mittelmeer-Insel ähneln.

Entlang der Ostküste machten wir uns im Anschluss weiter auf dem Weg in Richtung Süden. Im Nationalpark am Golf von Orosei haben wir unser bisheriges Highlight, die Cala Sisine und die Gala Goloritzé, erkundet. Zwei wundervolle Strandbuchten, die entweder über den Wasser- oder den Wanderweg zu bestreiten sind. Beide Male haben wir uns für die Wanderwege entschieden und wurden trotz Anstrengung nicht enttäuscht. Die Wildnis Sardiniens war hier deutlich zu sehen und zu spüren: die grünen und braunen Farben des Waldes mit steinigem Untergrund mündeten stets in eine türkisfarbende Bucht. Die sonst von Touristen überlaufenden Naturspektakel konnten wir glücklicherweise wieder nahezu menschenleer erleben. Wir genießen die wenigen Vorteile als Tourist in der abebbenden Pandemie und sind dankbar für jeden einzelnen Moment.

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Um den Süden der Insel noch stressfrei erkunden zu können und gegen Ende Juni passend zum Besuch von Caro`s Bruder und seiner Freundin wieder im Osten zu sein, machen wir uns nun auf den Weg entlang der Küste in Richtung Cagliari - der Hauptstadt Sardiniens.

In zwei geplanten weiteren Teilen über unsere Zeit auf Sardinien melden wir uns in Kürze.

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Begegnungen im Nirgendwo.

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Kurze Stippvisite.