Kurze Stippvisite.

Seit dem 7. Juni 2021 befinden wir uns nun auf unserer Reise. Noch fühlt sich alles ein wenig wie Urlaub an. Bevor wir uns zu unserem ersten „richtigen“ Reiseziel aufmachten, haben wir noch zwei kurze Besuche mit/bei Freunden eingelegt.

Gemeinsam mit Amelie, einer Kommilitonin von Caro und unserer ersten Reisegefährtin, haben wir in der Schweiz den ersten kurzen Halt gemacht. Mit unserem Reisegefährt, dem Land Rover Defender und einem VW-Bus, haben wir uns zunächst in der Gegend um Graubünden aufgehalten und das „draußen-sein“ eingeläutet - mit einem schönen Grillabend. Rückblickend war es wirklich schön, so entspannt in die Reise zu starten und nicht direkt in die Ferne aufzubrechen. Auch, wenn wir beide voller Euphorie sind, die große weite Welt zu erkunden, war die Schweiz ein idealer Anfang, um in unser neues Kapitel einzusteigen. Nach einer ruhigen und vergleichsweise kühlen ersten Nacht machten wir uns am nächsten Morgen auf zu einer Wanderung in der Gegend um Flims. Hier verbrachten wir drei aktive Tage mit Amelie samt toller Gespräche und leckerem Essen. Vor allem waren wir überrascht über die Unkompliziertheit des Campens in der Schweiz. Nie haben wir schlechte Erfahrungen bei der Suche nach schönen Übernachtungsplätzen gemacht - ganz im Gegenteil, häufig fanden wir an kleinen Picknickstellen sogar Feuerholz für ein gemütliches Lagerfeuer, das kostenfrei genutzt werden durfte. Zwei weitere Tage folgten, an denen wir uns körperlich verausgabten und uns täglich anspruchsvoller werdenden Wanderungen widmeten. Wir hoffen, hier unseren letzten Schnee des Jahres gesehen zu haben.

Nach drei Tagen mit Amelie fuhren wir weiter auf dem Weg in Richtung Luzern, wo wir enge Freunde von Caro‘s Familie nach vielen Jahren sehen wollten, denn ohne dort vorbeizuschauen, hätte man uns kaum auf den weiteren Weg gelassen. Nicht geplant, aber dafür umso schöner und spontaner nahmen uns Röbby und Cecile - unsere Gastgeber - für zwei Nächte bei sich auf und erzählten von ihren wirklich beeindruckenden Reiseerlebnissen aus 135 Ländern, die teilweise aufgrund von aktuellen Kriegsgeschehnissen heute leider kaum noch zu bereisen sind. All diese Erzählungen und damit verbundene Erlebnisse und Erkenntnisse haben uns noch sicherer gemacht, gerade genau den richtigen Schritt zu gehen.

Nach einem unterhaltsamen Abend in Luzern, was - nebenbei erwähnt - für uns beide und Stand heute eine der schönsten Städte ist, die wir gesehen haben, nahm uns „Guide“ Röbby mit auf auf das Buochserhorn unweit des bekannten Pilatus, der in der Region für Touristen Anziehungspunkt Nummer Eins sein soll. Wir hingegen hatten das Privileg, die Schweiz an diesem Tag zu erleben, wie es in der Regel um diese Zeit wohl nicht der Fall ist: touristenleer und lediglich von Einheimischen bewandert. Ein für uns wunderschöner Weg voller satter Farben und sportlich betrachtet auch nicht für untrainierte gedacht, begann an diesem Tag unter strahlendem Sonnenschein. Von knapp 1000 Höhenmetern über Klettersteige bis hin zu steilen Abhängen - uns blieb - ganz positiv betrachtet - nichts erspart. Eine Stärkung gab es dann nach ca. zwei Stunden vom Bouchserhorn auf der Musenalp. Es gab - selbstverständlich - eine Schweizer Bratkässchnitte, die uns gefühlt heute noch im Magen und vor allem den Geschmacksnerven liegt (lecker!).

Auf dem Rückweg durften wir dann noch staunend betrachten, wie Röbby ganz selbstverständlich statt zu Fuß seinen Gleitschirm auspackte und den Berg hinab flog, während wir die wunderschöne Aussicht noch für ca. 1,5 Stunden zu Fuß „genießen“ durften. Nach einem weiteren schönen Abend mit schweren Beinen und zwei Gläsern Magnesium war unser Zwischenstopp bei unseren lieben Gastgebern leider schon vorüber und es gibt ein klares Fazit: die Schweiz als Außenseiter zwischen den vielen europäischen Nachbarn um Deutschland ist wirklich so schön wie ein jeder Schweizer Einwohner es uns stets auf die leckere Kässchnitte schmieren wollte. Nichtsdestotrotz waren wir uns gemeinsam einig, dass es neben Gesundheit, guten Freunden und der Familie im Leben eben so wichtig ist, einen Weitblick für diese vielfältige Welt samt Land, Leuten und Kultur zu bekommen und das wollen wir mit unseren weiteren Stops in Europa und hoffentlich auch über seine Grenzen hinaus in den nächsten Monaten versuchen. Nach unserer Abfahrt in Luzern stoppten wir noch kurz am Öschinensee in Kandersteg, den wir, wohl dank Corona, nur mit wenigen Einheimischen teilen mussten. Bereit für die Überfahrt nach Sardinien fuhren wir einige Kilometer bis kurz hinter die Schweizer Grenze nach Italien, um von dort aus unsere bisher längste Fahrtstrecke von 8 Stunden an den Hafen von Livorno hinter uns zu bringen. Von hier aus ging es dann nach Sardinien.

In unserem nächsten Eintrag berichten wir mehr von den Malediven Europas.

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Sardinien, du wilde Schönheit.