Heimkehren.

"Und? Wie ist es, wieder Zuhause zu sein?"

Das ist wohl die Frage, die wir in den vergangenen Wochen am häufigsten gestellt bekommen haben. Und wir können einstimmig berichten, dass wir uns freuen, wieder zurück zu sein. Nach einer Woche Istanbul sind wir Mitte November letzten Jahres wieder in Deutschland gelandet. Und einen größeren Kontrast zu unserer bisher sehr langsamen Reiseart hätte es wohl kaum geben können, als mit dem Flugzeug nach knapp zehn Flugstunden wieder da zu landen, wo wir vor eineinhalb Jahren gestartet sind.

"Erst wenn man sich entschlossen hat, auf sie [die Flugzeuge] zu verzichten, merkt man, wie sehr einem die Flugzeuge ihre beschränkte Wahrnehmung des Daseins aufzwingen; wie durch die bequeme Verkürzung der Entfernungen schließlich alles verkürzt wird: auch das Verstehen der Welt. Man verlässt Rom bei Sonnenuntergang, isst zu Abend, döst ein bisschen, und bei Tagesanbruch ist man schon in Indien. Aber zu einem Land gehört auch dessen Andersartigkeit, und man sollte sich die Zeit nehmen, um sich auf diese Begegnung vorzubereiten, sich anstrengen, um die "Eroberung" dann auch genießen zu können. Alles ist heute so einfach geworden, dass man sich an nichts mehr freut. Einen Reiseführer zwischen zwei Flughäfen zu lesen ist nicht zu vergleichen mit der langsam-mühevollen Einverleibung der Eigenarten dieser Erde, mit der man im Zug [oder Auto] stets in Berührung bleibt." - aus Fliegen ohne Flügel von T. Terzani

Nachdem wir uns von Köln zurück auf den Weg nach Osnabrück gemacht hatten, konnten wir endlich unsere Eltern wieder in die Arme schließen, die uns bereits sehnsüchtig erwarteten. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und freuten uns anschließend auf eine ruhige Nacht ohne Störgeräusche von lautem Straßenverkehr. Und dass der Defender noch nicht mit zurück war, war dank der kleinen, essbaren Version nur halb so schlimm.

Nachdem wir die Weihnachtszeit damit verbracht hatten, Familie und Freunde zu besuchen, konnten wir es aber schließlich doch nicht erwarten, unser Zuhause wieder nach Deutschland zu holen. Der Defender war schließlich schon knapp zwei Monate auf hoher See. Nach einer unkomplizierten und problemlosen Reise bis kurz vor Bremerhaven hatte sich die Ankunft unserer „vier Wände“ dann aber nochmal aufgrund eines Motorschadens am Schiff verzögert und wir konnten ihn erst Mitte Januar in Bremerhaven abholen. Vor Ort verlief alles ohne Vorkommnisse und der nette Mitarbeiter brachte uns mit den Worten "ach, ihr holt das Safari-Fahrzeug ab?" zu unserem eingestaubten Freund.

Äußerlich nicht ganz unbeschadet verschafften wir uns einen Überblick und bemerkten schnell, dass der pakistanische Zoll im Hafen wohl doch noch eine finale Überprüfung des Fahrzeugs vollzog. Der gesamte Inhalt wurde einmal aus dem Auto befördert, untersucht, ausgepackt und in chaotischer Art und Weise wieder in die Fächer gequetscht. Etwas auf Anhieb wiederzufinden war unmöglich und auch das Pfefferspray für alle Fälle hatten die Beamten wohl einmal getestet, was sich an der Farbe an den Wänden bemerkbar machte. Hoffentlich wurde niemand verletzt.

So oder so waren wir überglücklich, das Auto wieder in Empfang nehmen zu können. Nur wenige Tage später nahmen wir die Mammutaufgabe in Angriff, das Auto in seine Einzelteile zu zerlegen und in seine wohlverdiente Kur zu schicken. Mit diesem Projekt werden wir wohl noch einige Wochen und Monate beschäftigt sein.

Und mit diesen Zeilen endet unsere Berichterstattung von unserer Reise und wir möchten uns ganz herzlich bei allen Lesenden und Mitfiebernden unter euch bedanken. Wir haben uns gefreut, so viele positive Rückmeldungen von euch zu erhalten und euch auf diese Art und Weise zumindest ein Stück weit Teil an unserer Reise haben zu lassen. Für uns war diese nicht nur eine Auszeit, sondern eine echte Investition in unsere Bildung wie so mancher Karriereschritt im Lebenslauf. Vielleicht haben wir auch den einen oder anderen von euch mit unseren Erlebnissen inspiriert, eine Meinung zum positiven verändert oder einfach mit unseren Geschichten unterhalten.

Die vergangenen Wochen haben wir im Übrigen auch dafür genutzt, unsere Berichte und Fotos in ein Buch abzuwandeln, das ihr gerne über uns erwerben könnt. Genauere Informationen dazu könnt ihr dem E-Mail Text entnehmen.

Bis zur nächsten Reise!

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